Ulf Buermeyer – Jurist, der sich leidenschaftlich für Grund-und Freiheitsrechte einsetzt. Zusammen mit dem Journalisten Philip Banse gibt er seit 2016 den wöchentlichen Podcast Lage der Nation heraus, der zu den erfolgreichsten und beliebtesten Polit-Podcasts des Landes gehört.
Julia Friedrichs – mit etlichen Preisen ausgezeichnete Journalistin. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist das Zeigen und Erklären von sozialen Unterschieden, die auf absurde Art gigantisch ausfallen können. Zuletzt in ihren Buch Crazy Rich.
Iris Sayram – Rechtsanwältin und Journalistin. Seit zwei Jahren berichtet sie aus dem ARD Hauptstadtstudio. Bekennt sich in ihrem autobiografischen Buch Für euch zu ihrer Herkunft aus extrem schwierigen Verhältnissen, womit sie in den Zaubertrank der journalistischen Glaubwürdigkeit gefallen ist.
Musik: Inoyson - aus der Ukraine vor dem Krieg geflohen, gehört Inoyson zu den regelmäßigen Gästen im domicil, wo sie mit ihrer Kunst für ungläubiges Staunen und große Begeisterung sorgt.
Wohin geht die Reise? Wie sieht unsere Zukunft aus? Was wird aus unseren Freiheiten und aus den Errungenschaften einer modernen Gesellschaft, für die Menschen über Jahrhunderte gekämpft haben?
Schwer zu sagen … zumal man sich seit geraumer Zeit ungläubig die Augen reibt und realisieren muss, dass das ehemalige Erfolgsmodell Demokratie weltweit in der Krise steckt, dass die Enttäuschung von der Gegenwart und die Angst vor der Zukunft für viele Menschen offenbar so groß ist, dass sie Lösungen in der Vergangenheit suchen und autoritären Extremisten und menschenverachtenden Populisten ihr Vertrauen schenken.
Das Aufbegehren gegen diese Entwicklung ist riesig. Die Wertschätzung von Freiheitsrechten und der Einsatz für ihren Schutz sind die Grundlage für eine gigantische Bewegung. Trotzdem müssen sich die, die sich für Demokratie einsetzen die Frage stellen, was sie vielleicht besser machen können, oder gar anders machen müssen, um ein weiteres Auseinanderdriften der Gesellschaft zu verhindern und das Vertrauen in die Demokratie zur allgemeingültigen Vereinbarung für das gesellschaftliche Miteinander zu machen.
Wortklub Programm 2025
Fünf Abende mit großartigen Gästen, toller Livemusik und einem launigen Moderator im domicil in der Hansastraße.
Vor sieben Jahren vom Initiator und Gastgeber Thomas Koch ins Leben gerufen, ist der Wortklub mittlerweile zu einer Institution geworden, die weit über Dortmund hinaus Beachtung findet. Auch in diesem Jahr finden sich im traditionsreichen Jazzclub in der Hansastraße wieder Gäste ein, die mit ihren Veröffentlichungen und Anmerkungen zum Zeitgeschehen bundesweit für Gesprächsstoff sorgen. Und so darf man mit Vorfreude gespannt sein auf:
- Die Bachmannpreisträgerin Nava Ebrahimi, die im Wortklub auf den Zeit-Journalisten Cornelius Pollmer trifft.
- Den Dresdner Schriftsteller Ingo Schulze, der im November zusammen mit dem ehemaligen Dortmunder Bundestagsabgeordneten Marco Bülow zu Gast sein wird.
- Und auf die Eröffnungsveranstaltung im September, die die kreativen Tausendsassa Charlotte Brandi und Fritz Schaefer präsentiert.
„Besonders freut es mich, dass wir auch in diesem Jahr wieder zwei Termine realisieren können, an denen wir intensiv über den Schutz von Demokratie, Toleranz und Menschenrechten reden können,“ sagt Koch und verweist auf Signal Iduna, mit deren Unterstützung im Dezember Menschen nach Dortmund kommen, die es zum Kern ihrer Arbeit gemacht haben, sich rechter und menschenverachtender Ideologie entgegenzustellen:
- Ulf Buermeyer vom Podcast Lage der Nation - Julia Friedrichs, Autorin des Buches Crazy Rich - Iris Sayram, Journalistin aus dem ARD Hauptstadtstudio. Musik: Inoyson
- Anette Dowideit, Geschäftsführerin von Correctiv - Kay Voges, Direktor des Schauspiels Köln und Franzi Benning von HateAid. Musik: Paul Wallfisch.
Thomas Koch / Der Gastgeber
In meinem gesamten Berufsleben als Freiberufler konnte ich nahezu immer etwas ausprobieren: Radiosendungen machen, Drehbücher schreiben, Menschen interviewen, Bücher schreiben und mit anderen daran arbeiten, das was ich kann, noch besser zu können. Das war und ist ein großes Glück!
Sorry Generation Y, aber die 1980er und 1990er Jahre waren goldene Zeiten für Typen wie mich, die aus eher diffusen Talenten konkretes Einkommen generieren konnten und das lange gar nicht realisierten, weil sie soviel Spaß dabei hatten.
Dass ich mit dem Wortklub nun im domicil gelandet bin, passt perfekt in mein berufliches Beuteschema. Ich wollte es ausprobieren und man hat mich machen lassen. Was für ein Glück, dass die Leute vom domicil genauso neugierig waren wie ich und dass Roman Wulf von der Agentur FSR Spaß an der Idee hatte und natürlich auch, dass der Wortklub vom Kulturbüro der Stadt Dortmund und der Signal Iduna Gruppe finanziell unterstützt wird.
Nur deswegen darf ich Menschen einladen, die mich wirklich interessieren und die ich auf der Bühne des domicils quasi öffentlich kennenlernen darf.
Es gibt wohl keinen besseren Ort dafür als die Bühne eines Jazzclubs, die ja in vielerlei Hinsicht ein spezieller, ja ein magischer Ort ist. Hier kamen und kommen Menschen aus allen Ecken dieser Welt zusammen und sie haben eine Vereinbarung getroffen: Hier kann man alles ausprobieren. Hier herrscht maximales Vertrauen in die Menschen, mit denen man die Bühne teilt. Hier herrscht maximale Freiheit und hier bekommt man im besten Falle die maximale Belohnung für das, was man mit den anderen auf dieser Bühne tut: Kostbare Momente der Überraschung und des Glücks.
Insofern sind wir hier goldrichtig.
Herzlich willkommen im domicil!
Herzlich willkommen im Wortklub!

Thomas Koch / Sommer 2025






